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25.06.2019 Kategorie: Gemeinden, Propstei

Diakonie und Gemeinde

Bischof Dr. Christioph Meyns hält ein Impulsreferat vor der Synode

Ein drittes Mal in diesem Jahr kam die Synode der Propstei Lebenstedt zusammen. In Steterburg empfing sie Landesbischof Dr. Christoph Meyns, der ein Impulsreferat zu dem Thema Diakonie und Gemeinde hielt. Im Rahmen des Themenjahres Diakonie bereiste Meyns bereits die anderen Propsteien und stellte bei der anschliessenden Aussprache fest, dass jede Propstei völlig anders und eine Welt für sich sei.

„Was ist die Kirche eigentlich?“ – diese Frage beantwortete der Landesbischof mit einer Dreiecksdarstellung: Religiöse Inhalte, menschliche Begegnung und organisatorische Regeln waren die Schenkel des Dreiecks benannt. Aufgrund des demografischen Wandels und des Kirchenmitgliederschwundes werden sich die organisatorischen Regeln im Zuge der Umstrukturierung in den nächsten Jahrzehnten zu ändern haben und dafür sei es unumgänglich, nicht nur über Personalfragen und Organisation zu reden, sondern sich über die Inhalte zu verständigen.

Der Auftrag der Kirche sei, das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat verständlich und richtig zu bezeugen. Die Kirchenbindung funktioniere laut Statistiken über Kirchenaustritte wie die Bindung an den Staat, d.h. bei Steuererhöhungen komme es zu erhöhten Austritten aus der Kirche.

Anhand der baulichen Entwicklung von Kirchen zeigte Bischof Meyns auf, dass der moderne Mensch die demokratische Kirche der Gemeinschaft im sozialen Miteinander mit Christus als Mitte suche. Kirche und Diakonie müsse sich stärker auf einander beziehen. Ein Beispiel sei die Martin Luther Kirche in Salzgitter Bad, um die herum sich mehrere soziale Einrichtungen angesiedelt haben. Meyns schloss sein Referat mit sechs Thesen: Diakonie ist Gottesdienst in anderer Form, Menschen schauen auf die Glaubwürdigkeit, wo Menschen Diakonie in Verbindung mit Kirche suchen, stärkt das die Bindung an die Kirche, die Gemeinden und Pfarrverbände sollen die Nöte der Menschen vor Ort im Blick haben, die Gemeinden müssen auf ihren Stadtteil, Dorf schauen und sich dort vernetzen, die Gelder der Diakoniekassen sind dazu da, ausgegeben zu werden. Anhand einer Darstellung des Barmherzigen Samariters von Vincent van Gogh schloss Meyns: „Dies ist der Anfang aller Diakonie: hingucken auf das, was die Menschen wirklich brauchen.“

In der sich anschließenden Aussprache wurde deutlich, dass Diakonie in den Gemeinden mit Besuchsdienstkreisen, Kirchencafés, Trauergruppen etc. auf vielerlei Weise praktiziert werde, die Streichung von hauptamtlichen Stellen jedoch dazu führe, dass auch immer weniger Ehrenamtliche motiviert werden könnten. Hinzu käme, dass aktive Ehrenamtliche aufgrund ihres Alters wegblieben oder durch Berufstätigkeit nur eingeschränkt in der Lage seien, diakonische Aufgaben in der Gemeinde wahrzunehmen. Viel guter Wille sei vorhanden, doch reiche vielerorts die Kraft nicht. Dies ändere sich auch durch Zusammenlegungen und Fusion nicht nennenswert.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Synode war ein Bericht von Pastor Claus-Dieter Sonnenberg aus der Landeskirchlichen Synode, die sich mit der Immobilienverwaltung und der Einführung der erweiterten Kameralistik beschäftigt.

Landesbischof Dr. Christoph Meyns hält ein Impulsreferat

Beitrag von Susanne Diestelmann